Fachkräftemangel: Größte Lücken in typischen Männer- und Frauenberufen

Der Fachkräftemangel in Deutschland steigt seit Jahren branchenübergreifend an und lähmt die deutsche Wirtschaft. Eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass besonders in Berufen mit ungleichen Geschlechterverhältnissen viele Fachkräfte fehlen.

Der Fachkräftemangel ist eine der größten Herausforderungen für die Wirtschaft. Über alle Berufe hinweg fehlen derzeit fast 540.000 Fachkräfte – Tendenz steigend. Besonders groß sind die Lücken in der Sozialarbeit, der Erziehung, der Pflege, der IT und dem Handwerk. Die zehn Berufe, die aktuell am stärksten vom Fachkräftemangel betroffen sind, lassen sich als typische Männer- oder Frauenberufe beschreiben.

Im Handwerk fehlten im vergangenen Jahr insgesamt 87.000 Fachkräfte – besonders stark betroffen sind hier die Bereiche der Bauelektrik, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie die Kraftfahrzeugtechnik. 

In fünf der zehn besonders betroffenen Berufe lag der Frauenanteil mit mindestens 76,6 Prozent zuletzt sehr hoch. In den anderen fünf stark betroffenen Berufsgattungen kehrt sich dieses Phänomen genau um: Hier ist der Anteil weiblicher Beschäftigter besonders niedrig. In der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sind nur 0,4 Prozent der Mitarbeiter Frauen, in der Kraftfahrzeugtechnik sind es 4,5 Prozent.

Die Fachkräftestrategie der Bundesregierung setzt darauf alle Potenziale zu nutzen – im Inland wie im Ausland. Damit jede Fachkraft eine Chance hat, in ihrem gelernten Beruf zu arbeiten, müssen im Ausland erworbene Berufsabschlüsse vergleichbaren deutschen Referenzberufen gegenübergestellt werden können. Genau hier setzt das BQ-Portal (www.bq-portal.de) an. Seit 2011 werden auf dieser Plattform alle relevanten Informationen und Erfahrungen zu ausländischen Berufsabschlüssen und Berufsbildungssystemen gebündelt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stellen, die für die Gleichwertigkeitsfeststellung von Berufsqualifikationen zuständig sind, können mithilfe des Informationsportals die ausländischen Qualifikationen mit deutschen Abschlüssen vergleichen.

zur IW Pressemitteilung