Fachkräfteengpässe verfestigen sich: Mittlerweile 96 Engpassberufe identifiziert

Zwischen August 2011 und April 2015 bestanden in 96 von 619 analysierten Berufsgattungen anhaltende Fachkräfteengpässe. Am stärksten betroffen sind die Berufsfelder „Gesundheit, Soziales und Bildung“, „Bau- und Gebäudetechnik“ sowie „Energie, Elektro und Mechatronik“. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Fachkräfteengpässe in Unternehmen – Geschlechterunterschiede in Engpassberufen“, die das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderte Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) veröffentlicht hat.

Zwischen August 2011 und April 2015 bestanden in 96 von 619 analysierten Berufsgattungen anhaltende Fachkräfteengpässe. Am stärksten betroffen sind die Berufsfelder „Gesundheit, Soziales und Bildung“, „Bau- und Gebäudetechnik“ sowie „Energie, Elektro und Mechatronik“. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Fachkräfteengpässe in Unternehmen – Geschlechterunterschiede in Engpassberufen“, die das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderte Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) veröffentlicht hat. Demnach bestehen vor allem bei Berufen mit Fachkräfteengpässen deutliche Geschlechterunterschiede. Berufe mit einem ausgeglichenen Verhältnis von weiblichen und männlichen Fachkräften sind hingegen deutlich seltener von Engpässen betroffen. Bei den Engpassberufen handelt es sich wesentlich häufiger um männertypische Berufe (Ein frauen- oder männertypischer Beruf ist dadurch gekennzeichnet, dass mehr als 70 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten einem Geschlecht angehören.): 64 Engpassberufe sind männertypische, 17 frauentypisch. Bei sogenannten männertypischen Engpassberufen handelt es sich insbesondere um Tätigkeiten aus dem naturwissenschaftlich-technischen Bereich, wie Mechatronik, Automatisierungstechnik oder Informatik. Die meisten Engpassberufe aus den Bereichen Pflege, Gesundheit, Soziales und Bildung zählen hingegen zu den sog. frauentypischen Berufen. Knappheiten zeigen sich hier insbesondere in der Alten- und Krankenpflege, in denen Frauen mit über 80 Prozent der Beschäftigten deutlich in der Überzahl sind.

Trotz der steigenden Engpässe, weisen aber laut der Studie des Kompetenzzentrums die bisherigen Maßnahmen der Bundesregierung zur Fachkräftesicherung Erfolge auf. So ist beispielsweise in den letzten Jahren die Erwerbstätigkeit von Frauen deutlich gestiegen. Dennoch müssen weiter Maßnahmen zur Fachkräftesicherung ergriffen werden, wie beispielsweise die Ausweitung der Arbeitszeitmöglichkeiten, die Einbeziehung von Menschen mit Behinderung oder die Gewinnung von Männern für frauentypische Berufe und umgekehrt. Ein weiteres wichtiges Mittel zur Fachkräftesicherung ist die Rekrutierung internationaler Fachkräfte sowie die Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen.

Weitere Informationen zur Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung finden Sie hier.