Die höchste positive Anerkennungsquote 2024 weist Ungarn mit 95 Prozent auf, gefolgt von Portugal und Libyen (jeweils 93 %) sowie Sri Lanka (92 %) und Aserbaidschan (91 %). Deutlich gesunken sind die Quoten positiver Anerkennungsbescheide hingegen in einigen Ländern, die im Vorjahr noch an der Spitze lagen: Österreich verzeichnet einen starken Rückgang (von 96 % auf 28 %), Lettland, Litauen, die Slowakei, Bulgarien, die Niederlande, Rumänien und Honduras verlieren jeweils zwischen 40 und über 60 Prozent. Stark gestiegen sind die positiven Anerkennungen dagegen unter anderem in Libyen, Nordmazedonien, Usbekistan, Indonesien, Georgien und Aserbaidschan, bei denen die Anerkennungsquoten zum Teil um mehr als 50 Prozent zum Vorjahr gestiegen sind. Ungarn und die Tschechische Republik bleiben trotz leichter Rückgänge weiterhin Länder mit hohen positiven Anerkennungsquoten.
Beim Anteil der Bescheide mit der Auflage einer Ausgleichsmaßnahme zeigt sich ebenfalls eine deutliche Verschiebung: Während 2023 Usbekistan mit 72 Prozent an der Spitze lag, verzeichnet 2024 Honduras mit 90 Prozent den mit großem Abstand höchsten Anteil an Auflagenbescheiden. Hohe Anteile von 60 Prozent und mehr finden sich zudem in Indien und Kosovo, in Thailand, Venezuela, Vietnam, Mexiko und Rumänien sowie im ehemaligen Jugoslawien, in Serbien, Iran, Syrien, Tunesien, der Slowakei und Algerien.
Zunahmen der teilweisen Gleichwertigkeit gibt es besonders in China, Ukraine, Weißrussland, Ägypten, Usbekistan, Argentinien und Brasilien. Deutlich weniger Teilanerkennungen gibt es dagegen u. a. in Kosovo, Vietnam, Marokko sowie Moldau.
Die genaue Anzahl der Anerkennungsbescheide finden sich in der nächsten Abbildung.
Im Jahr 2024 stammen die mit Abstand meisten Anträge erneut aus der Türkei (7.857). Damit bestätigt sich der bereits im Vorjahr eingesetzte Trend: Die Türkei baut ihre Spitzenposition als antragsstärkstes Land weiter deutlich aus. Auf den Plätzen zwei und drei folgen nun Tunesien (5.250) und Indien (4.749). Bosnien und Herzegowina (3.723), das in den Vorjahren noch an der Spitze lag, fällt weiter zurück und rangiert 2024 nach Syrien (3.774) und den Philippinen (3.531) auf Platz fünf. Die Philippinen bleiben zwar unter den antragsstärksten Staaten, verzeichnen im Unterschied zur Türkei (+40,6 %) aber einen Rückgang der beschiedenen Verfahren im Vergleich zu 2023 (−20,0 %).
Deutliche Zuwächse in der Anzahl der Anerkennungsbescheide lassen sich insbesondere für die Türkei (+40,6 %), Tunesien (+25,9 %), Indien (+46,8 %), Syrien (+35,7 %), Iran (+61,4 %) und die Ukraine (+136,7 %) feststellen. Vor allem bei Iran (+61,4 %) und Ukraine (+136,7 %) haben sich die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr stark erhöht und rücken diese Ausbildungsstaaten in die Spitzengruppe der antragsstärksten Länder vor. Auch für Kolumbien (+85,1 %), Vietnam (+44,0 %), China (+36,5 %) sowie Mexiko (+18,6 %) nehmen die Anerkennungsbescheide merklich zu.
Rückgänge bei den Anerkennungsbescheiden zeigen sich vor allem bei den westbalkanischen Staaten Bosnien und Herzegowina (−12,4 %), Serbien (−10,0 %) und Albanien (−11,7 %) sowie bei den Philippinen (−20,0 %); sie verbleiben jedoch auf einem insgesamt hohen Niveau.
Im unteren und mittleren Fallzahlbereich bleibt die Rangfolge der Länder weitgehend stabil, wird aber um einzelne Herkunftsstaaten, welche erstmals über 100 beschiedene Verfahren verzeichnen, ergänzt: Nepal (111 Verfahren), Sri Lanka (123 Verfahren), Pakistan (147 Verfahren) und Kenia (210 Verfahren).