Sportstättenunterhaltung der Stadt Bochum: Vom Hilfsarbeiter zum Vorarbeiter

Gemeinsam mit seiner Vorgesetzten, Antje Senger, hat Zygmar Geszczynski es geschafft: Sein polnischer Abschluss als Landwirt ist in Deutschland anerkannt. Tatkräftige Unterstützung gab es von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen: Bernhard Halbuer stand den beiden während des gesamten Anerkennungsverfahrens beratend zur Seite.

Mitarbeiterbindung durch Anerkennung

Seit fast 15 Jahren arbeitet der gebürtige Pole Zygmar Geszczynski (54) bei der Sportstättenunterhaltung der Stadt Bochum. Eingestellt wurde er als Sportstättenunterhaltungsarbeiter und damit auf einer Position, die keine abgeschlossene Berufsausbildung voraussetzt. Dank der Anerkennung seines in Polen erworbenen Abschlusses als Landwirt ist Herr Geszczynski mittlerweile nicht nur qualifizierte Fachkraft, sondern sogar Vorarbeiter. So konnte die Stadt Bochum eine strategisch relevante Stelle fachgerecht besetzen und zugleich einen wichtigen Mitarbeiter binden.
 

Zygmar Geszczynski ist der zentrale Ansprechpartner im Betrieb für Maschinen

Herr Geszczynski zeigte sich von Beginn an als sehr versiert im Umgang mit dem Maschinenpark der Sportstättenunterhaltung der Stadt Bochum. Dies fiel auch Frau Senger auf, als sie 2012 ihre Stelle als Betriebsstellenleiterin antrat. „Herr Geszczynski kennt sich richtig gut mit Maschinen aus. Er stand Kollegen immer mit Rat und Tat zur Seite und war der Ansprechpartner im Betrieb für Maschinen.“ Die Vorgesetzte erkannte sein Potenzial: „Darüber hinaus konnte er sein in der landwirtschaftlichen Ausbildung erworbenes Wissen gut einbringen – sei es bei der Rasenaussaat oder der Düngung der Sportplätze.“ Frau Senger war es wichtig, dass diese Kenntnisse und Fähigkeiten ihres Mitarbeiters angemessen gewürdigt werden – auch finanziell. Aus Tarifgründen war hierfür jedoch die Beschäftigung als Facharbeiter notwendig, die wiederum eine abgeschlossene Ausbildung voraussetzte. Als Antje Senger dann in den Nachrichten von der Möglichkeit erfuhr, ausländische Berufsabschlüsse in Deutschland anerkennen zu lassen, wurde sie aktiv.

Praxisbeispiel Sportstätten Bochum 2

Gemeinsam zur Anerkennung

Informationen zum Anerkennungsverfahren beschaffte sich Frau Senger bei der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Im Januar 2013 stellte Herr Geszczynski den Antrag auf Anerkennung seiner polnischen Ausbildung als Landwirt. Hierfür setzten sich Frau Senger und Herr Geszczynski mehrmals nach Feierabend zusammen und stellten die erforderlichen Unterlagen zusammen. Zentraler Ansprechpartner während des gesamten Verfahrens war Herr Halbuer, Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer NRW. Bereits nach drei Monaten gab es den gewünschten Anerkennungsbescheid. Herr Geszczynskis in Polen absolvierte Ausbildung als Landwirt wurde als gleichwertig anerkannt, was eine tarifliche Eingruppierung als Facharbeiter möglich machte.
 

Eine glückliche Fügung

Nach diesem gemeinsamen Erfolg kam noch ein bisschen Glück hinzu: Im Frühjahr wurde bei der Sportstättenunterhaltung eine Vorarbeiterstelle frei. Auch hier zeigte Antje Senger wieder großen Einsatz für ihren engagierten Mitarbeiter, den sie gerne noch enger an den Bereich der Sportstättenunterhaltung binden wollte. Da sie nachweisen konnte, dass die Ausbildungen Gärtner und Landwirt viele Überschneidungen aufweisen, ist Herr Geszczynski mittlerweile Vorarbeiter. Herr Geszczynski, der 1990 mit seiner Frau und seinen drei Kindern aus den Masuren nach Deutschland kam, ist nun auch beruflich am Ziel.

Auf einen Blick

Branche: Öffentliche Verwaltung

Anerkannter Beruf: Landwirt

Standort: Bochum

Beschäftigte: 23